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Prof. Dr. Schmidt-Bergmann gestorben

Bild - Prof. Dr. Schmidt-Bergmann gestorben
Als Karlsruhes guten Literaturgeist bezeichnete die Frankfurter Allgemeine Zeitung Hansgeorg Schmidt-Bergmann in ihrem Nachruf auf den Literaturwissenschaftler, der über Jahrzehnte die Literatur- und Kulturlandschaft der Fächerstadt maßgeblich mitprägte, förderte und bereicherte. Der plötzliche und unerwartete Tod des geschäftsführenden Vorsitzenden der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe hinterlasse eine Leere, so seine Mitarbeitenden. In den Räumlichkeiten des Prinz-Max-Palais realisierte er seine Vision eines Literaturhauses, das mit einem vielfältigen Programm aus Lesungen, wechselnden Ausstellungen sowie Arbeitsbibliothek und Literaturarchiv mit Schwerpunkt auf dem Oberrheingebiet Literatur zelebriert. Über drei Jahrzehnte leitete Schmidt-Bergmann die mittlerweile größte Literarische Gesellschaft in Mitteleuropa. Die allmende – Zeitschrift für Literatur wurde unter seiner Herausgabe eine kritische Plattform für Themen um und in der deutschsprachigen Literatur. Sie ist eines der vielen Zeugnisse des Literaturvermittlers, dessen großes Verdienst es war, Literatur für Gesellschaft, Politik und ein breites Publikum zugänglich zu machen. Der Literaturszene in Karlsruhe Räume zu bieten, in denen sie sich entfalten und weiter entwickeln kann, war ihm ein Herzensanliegen. Ebenso wichtig war ihm die Sprach- und Schreibförderung der jüngeren Generation. Der Scheffel-Preis für die beste Abiturleistung im Fach Deutsch ist Schmidt-Bergmann auf inzwischen über 800 Schulen im In- und Ausland verbreitet. Der Kultur war er eine intellektuelle Instanz, seinem Verein und den Mitarbeitenden ein Vorsitzender mit Empathie, Charisma und imponierendem Kampfgeist.

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Bild: ©Kirsten Bohlig