Vor allem bei männlichen Wesen ist ein seltsames Phänomen zu beobachten. Schon bei der kleinsten Erkältung wird von Optimisten vorsorglich die Adresse der Notaufnahme gegoogelt. Pessimisten suchen dagegen gleich nach einem preisgünstigen Bestattungsinstitut und regeln umgehend ihren Nachlass. Gemeinsam ist beiden Typen allerdings eins: sie verbreiten schlechte Laune.
Und das hat Folgen: Die Laune ist es, die trotz hervorragender Regierungsarbeit, für die triste, wirtschaftliche Situation verantwortlich ist. Hätten doch die Kollegen und -innen von Neff in Bretten und Bosch in Bühl bloß mehr gefeiert. Karlsruhe hat das Problem - wenn auch etwas spät - erkannt und möchte sich für vermutlich über 20 Millionen die World Games zur Verbesserung der Laune in die Stadt holen. Noch mehr gespart werden muss natürlich dann erst recht. Aber mit guter Laune wird es erträglicher und mancher Betrieb wird seine Werksschließung oder Abwanderungspläne dann sicherlich nochmals überdenken.
Gute Laune dürften die Hamas- Verbrecher haben, denn die Zusage deutscher Hilfe für Gaza von hunderten Millionen dürften - wie in der Vergangenheit - vermutlich auch dazu dienen, die Waffenlager wieder aufzufüllen. Die Geldspende hat den unbestechlichen UN- Menschenrechtsrat nicht davon abbringen können, Deutschland für das Verhalten bei pro-palästinensischen Demos zu tadeln. Eine Demo zu verbieten, nur weil diese die Auslöschung von Israel fordert, ist ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit. Das sollte man ernst nehmen. Schließlich sind in diesem Rat Staaten mit ausgewiesener Kompetenz für die Menschenrechte vertreten, wie China, Katar, Kuweit, Kuba. Das Land mit den meisten Verurteilungen durch den UN-Menschenrechtsrat - man ahnt es schon - ist Israel - auch vor dem Gaza-Krieg. Sechsmal soviel wie der drittplatzierte Nordkorea, gefolgt vom Iran. Jetzt bahnt sich beim Schreiber schlechte Laune an, also Schluss damit. Trotz Volkstrauertag und Totensonntag deuten Lebkuchen, Christstollen und Plätzchenbeutel auf eine positive, nahe Zukunft hin.